Das klassische Modell „Nine to Five“ ist längst überholt. Der moderne Arbeitnehmer möchte selbst entscheiden, wann er ins Büro kommt und wieder geht. Für ein bisschen mehr Freizeit und Flexibilität nehmen viele Arbeitnehmer (m/w/d) sogar ein geringeres Gehalt in Kauf. Im Rahmen der flexiblen Arbeitszeiten ist das Gleitzeitmodell besonders attraktiv. So kann das Berufs- und Privatleben besser unter einen Hut gebracht werden. Wir geben einen kurzen Überblick mit allen wichtigen Informationen zum Thema Gleitzeit.
Was ist Gleitzeit?
Bei der Gleitzeit kann der Arbeitnehmer Arbeitsbeginn und –ende frei wählen. Hierbei gibt es jedoch gewisse Regeln, die beachtet werden müssen. Normalerweise wird im Arbeitsvertrag sowohl die Kernarbeitszeit als auch der Gleitzeitrahmen definiert. Die Kernarbeitszeit ist die Zeitspanne, bei der Anwesenheitspflicht für die Arbeitnehmer herrscht. Diese Zeitspanne wird vom Unternehmen festgelegt. Wenn die Kernarbeitszeit beispielsweise zwischen 10 und 15 Uhr liegt, dann liegt der sogenannte Gleitzeitrahmen zwischen 7 und 10 Uhr sowie 15 und 18 Uhr. Der Arbeitnehmer ist somit frei zu entscheiden, ob er um 7 Uhr morgens kommt und um 15 Uhr in den Feierabend geht oder alternativ von 10 bis 18 Uhr arbeitet. So erklärt sich auch der Begriff „Gleitzeit“ – gleitende Arbeitszeit.
Gleitzeit – verschiedene Varianten
Neben der Gleitzeit, die meist mit einer Regelung der Kernzeit kombiniert wird, gibt es zusätzlich drei weitere Varianten:
Die Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit gibt einen Zeitraum von Arbeitsbeginn und –ende vor z. B. 7 und 18 Uhr. Der Mitarbeiter kann innerhalb dieser Zeitspanne frei entscheiden, wann er kommt und geht, muss sich allerdings an die vereinbarte Arbeitsdauer halten. Diese Variante eignet sich besonders für Mitarbeiter, die hauptsächlich autark arbeiten und sich nicht an Teammeetings und feste Terminblöcke halten müssen.
Die Funktionszeit ist ähnlich der Gleitzeit mit Kernarbeitszeit. Der Unterschied liegt darin, dass hierbei die Mitarbeiter in Absprache mit ihren Kollegen festlegen, welche Arbeitszeiten gelten. Dieses Modell funktioniert allerdings nur, wenn die Kollegen fachlich in der Lage sind, sich gegenseitig zu vertreten.
Die Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre tägliche Arbeitszeit völlig individuell zu gestalten. Wichtig ist nur, dass sie im Jahresdurchschnitt auf ihre vertraglich vereinbarte wöchentliche Arbeitszeit kommen. Diese Variante findet oftmals in Branchen Anwendung, die von saisonalen Aufträgen abhängig sind.
Was sind Gleitzeittage?
Die Mitarbeiter können innerhalb des Gleitzeitmodells entscheiden, wann und wie Überstunden abgebaut werden. Sind genug Plusstunden vorhanden, kann ein ganzer Arbeitstag als Gleitzeitausgleich genommen werden, den sogenannten Gleitzeittagen.
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick
Unternehmen profitieren von einem flexiblen Arbeitszeitmodell, da Mitarbeiter ihr Berufs- und Privatleben besser vereinen können. Das führt zu weniger Kurzfehlzeiten, da Mitarbeiter (m/w/d) ihre privaten Termine besser in ihren Arbeitsalltag integrieren können. Zudem können besonders bei saisonalen Auftragsgeschäften, die Arbeitszeiten bedarfsorientierter gestalten werden. Weiterhin können, je nach Branche und Internationalität des Unternehmens, Kunden- oder Teamgespräche individuell geplant und geführt werden, falls der Kontakt zu anderen Zeitzonen besteht.