Personalvermittlung und Entwicklung
mit Achtsamkeit und Wertschätzung.

Jobhopping: 1.000 Stationen im Lebenslauf

Im Lebenslauf eines Bewerbers (m/w/d) kommt neben den obligatorischen Hobbies wie Reisen, Lesen, Sport ein sich ständig wechselnder Karriereweg überhaupt nicht gut an. Denn wer zu oft den Arbeitgeber wechselt und Jobhopping betreibt, wirft automatisch Fragen auf (z. B. wie es um die Loyalität, Teamfähigkeit und fachliche Kompetenz des Bewerbers bestellt ist). Häufige Jobwechsel hinterlassen einen bitteren Beigeschmack. Tatsächlich ist für Vielwechsler nach Sichtung des Lebenslaufs oft das Ende des Auswahlprozesses erreicht – sie werden nicht zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.

Wir möchten Ihnen zeigen, welche Vorteile ein Bewerber mit seinem bewegten Lebenslauf bringen kann und ab wann Jobwechsel zu Jobhopping wird.

Es gab einmal die Regel, dass alle drei bis fünf Jahre ein Job gewechselt werden kann. Allerdings ist Wechsel nicht gleich Wechsel. Unterschieden werden sollte, ob es sich um einen Jobwechsel oder einen Arbeitgeberwechsel handelt. Wer innerhalb seines Unternehmens andere Aufgaben übernimmt oder sogar eine Hierarchiestufe nach oben wechselt, kann nicht als Jobhopper bezeichnet werden. Vielmehr ist diese Art des Wechsels positiv konnotiert und bedeutet eine Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens, die sowohl vom Unternehmen als auch vom Mitarbeiter gewollt ist.

Externe Arbeitgeberwechsel hingegen werden leider noch immer mit einem unsteten und sprunghaften Wesen in Verbindung gebracht. Die Wechselmotivation ist allerdings oftmals abhängig von der Branche, dem Alter und der Qualifikation des Bewerbers. So neigen Berufseinsteiger mit einem Hochschulabschluss öfter zum Jobwechsel als ältere Kandidaten mit einer Berufsausbildung. Statistiken zufolge befinden sich junge Arbeitnehmer in der Orientierungsphase und wechseln demnach durchschnittlich alle zwei Jahre den Job.

Da viele Jobs heutzutage deutlich projektorientierter gestaltet sind als noch vor einigen Jahren, sollte berücksichtigt werden, dass es auch deshalb zu mehreren Wechseln kommen kann. Außerdem gelten in der schnelllebigen IT-Branche andere Maßstäbe als z. B. im Bankgewerbe.

Viele Wechsel im Lebenslauf können zum Vorteil werden

Tatsächlich gibt es überzeugende Gründe, Bewerber mit einigen Wechseln im Lebenslauf einzustellen. Sie punkten mit Wissen aus unterschiedlichen Anstellungen und Branchen, bringen verschiedene Erfahrungen mit und sorgen für einen gewissen Knowhow-Transfer. Oftmals haben sich Vielwechsler auch ein großes Netzwerk aufbauen können und bringen neue Kontakte ins Unternehmen mit ein. Die Bewerber sind zudem flexibler und können sich z. B.  bei einem Standortwechsel Ihres Unternehmens besser und schneller umorientieren und einleben.

Jobhopping sollte logisch erklärt werden

Einen pauschalen Richtwert für eine angemessene Wechselhäufigkeit gibt es nicht. Ein Lebenslauf mit vielen Stationen kann sowohl positiv als auch negativ bewertet werden. Wichtig ist, dass die einzelnen Stationen und deren Wechselmotivation nachvollziehbar sind und der Bewerber eine plausible Erklärung geben kann. In Zeiten von Work-Life-Balance lassen sich dabei auch profane Gründe finden, wie z. B. „der Anfahrtsweg zum Arbeitsplatz war zu weit“. Selbstverständlich gibt es auch Bewerber, die blindlings in den nächsten Job starten. Sie sind daran zu erkennen, dass sie immer wieder den gleichen Job gemacht haben und das bei unterschiedlichen Unternehmen. Angesprochen auf ihre Wechselmotivation ist auch eine Häufung des gleichen Grundes (z. B. “Die Aufgaben waren langweilig.”) ein Indiz für Jobhopper.

Wie bewerten Sie häufige Wechsel im Lebenslauf und welche Erfahrungen haben Sie mit sogenannten Jobhopper gemacht? Falls Sie Fragen oder Anregungen zum Thema haben – melden Sie sich gerne bei uns.

Ich freue mich auf
unseren Austausch

achtwert Portrait Steffen Oechsle